The Sun Was Setting
USA, 1951
Genre: Drama (Kurzfilm)
Regisseur: Ed Wood
Darsteller: Angela Stevens, Phyllis Coate
Das erste ernst zu nehmende Projekt von Ed Wood könnte unauffälliger
nicht sein. Keine Außerirdischen oder Kraken bevölkern die Bilder, und
Menschen, die Sinnlos-Zeilen aneinanderreihen, scheint es hier ebenfalls
nicht zu geben. Selbst das Ungestüme hat keine Eintrittskarte erhalten,
sodass der Film nach klassischen Kriterien als handwerklich solide
bezeichnet werden kann. Obwohl diese Stinknormalität, die THE SUN WAS SETTING versprüht, natürlich keinen Wood-Stempel aufweist, ist der
Kurzfilm kein Schuss in den Ofen geworden. Seine Reduktion der
Geschichte auf Dialoge und ein paar Gesten hat vielleicht nichts
Triumphales an sich, mundet aber als kleiner Snack. Das Projekt begrenzt
den Aktionsradius der Spielenden auf ein kleines Appartement, in dem
seit einiger Zeit eine kranke Frau lebt, die nur noch zwei Monate zu
leben hat. Als ihr Freund sie besuchen kommt und sie nach langer Zeit
wieder trifft, macht er ihr einen Heiratsantrag, den sie jedoch ablehnt.
Sie verweist im Laufe des Gesprächs darauf, dass sie bald sterben wird
und nur noch einen Wunsch hat, nämlich sich noch einen Abend zu
amüsieren. Weil der Mann vermutet, dass eine Veranstaltung sie zu sehr
in Aufregung bringen würde, lehnt er ihre Bitte ab, sie zu begleiten und rät ihr von ihrem Vorhaben ab.
Hier wurde also an Kosten genau wie an der Handlung gespart, die sich
aber zumindest darum bemüht, einen wenig pessimistischen Blick auf ein
kommendes Ableben zu richten, indem sie eine Figur beschreibt, die einen
Tod mit einem freundlichen Antlitz haben möchte, auf den sie sich dann
wenigstens freuen kann, anstatt das zu verdammen, was so oder so nicht
mehr aufzuhalten ist. In der Hauptrolle ist eine gewisse Angela Stevens
zu sehen, eine bildhübsche Frau, die als Schauspielerin an vielen
Produktionen für das Fernsehen und einigen Kurzfilmen mitwirkte, wenn
auch nicht aufgrund einer Leidenschaft für die Darstellung. Das Geld soll es gewesen sein,
was sie vor die Filmkameras lockte. Das kann man auch in THE SUN WAS SETTING an manchen Stellen deutlich erkennen, worüber sich Ed Wood aber
eigentlich nicht beschweren konnte, schließlich hat er später in seiner
Karriere doch ganz andere Gipfel der Schmerzfreiheit erklommen.
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