The Outer Limits
Kanada/USA, 1995-2002
Umfang: 7 Staffeln (154 Episoden)
Genre: Sci-Fi
OUTER LIMITS ist eine Sci-Fi-Serie mit einem starken Mystery-Einschlag
sowie häufiger Nutzung von Horror- und Fantasyelementen. In der Serie,
die in jeder Folge eine abgeschlossene Geschichte behandelt, geht es um
übernatürliche oder fantastische Ereignisse und den Umgang der Menschen
mit ihnen. Die Episoden spielen in der Zukunft, der Gegenwart und
seltener auch in der Vergangenheit.
Manchmal sollte man sich von hohen Anforderungen lossagen können, um die
einfach gestrickten Unterhaltungserzeugnisse zu genießen. OUTER LIMITS
braucht in der Regel diese Haltung, weil das Niveau zwischen den
einzelnen Episoden als ziemlich schwankend zu bezeichnen ist, was aber
nicht allein an den unterschiedlichen Drehbüchern, Schauspielern oder
Regisseuren liegt, sondern ebenso an den jeweils verschiedenen
thematischen Ausrichtungen. Man muss wissen, dass OUTER LIMITS in jeder
Folge ein anderes Hauptmotiv benutzt und somit eher ein allgemeines
Bedürfnis nach übernatürlichen und die Wahrnehmung erweiternden Inhalten
befriedigt, statt sich auf eine kleine Anzahl an Aspekten zu
spezialisieren. Künstliche Intelligenz, Apokalypse, Identitätstausch,
Gentechnik, Zeitreise sowie die Konfrontation mit extraterrestrischem
Leben als Beispiele sind nur ein extrem kleiner Teil der Motivik, dessen
Ausprägung man hier stets in kleiner Dosierung in Fiktionsform
vorgetragen bekommt. Ganz gewiss hängt die Sicht auf eine Folge deshalb
auch stark mit dem Betrachter und seinem Interesse an der jeweils
dargelegten Thematik zusammen.
Natürlich wiederholt sich die US-kanadische Serie auch und greift immer
mal wieder auf schon angewendete Motive zurück, und wer mit
Außerirdischen und deren Aktivitäten nichts zu tun haben möchte, dem
kann man schon beinah abraten, in OUTER LIMITS einen Blick zu wagen.
Denn trotz genügend Abwechslung kommen Fantasiemalereien über Wesen,
deren Ursprung nicht auf unserem Planeten liegt, sehr häufig vor.
Oftmals halten sich mystische und grenzüberschreitende Begebenheiten
allerdings ohnehin im Hintergrund, während moralische Bedeutungen des
menschlichen Handelns eine zentrale Rolle einnehmen und wir in der Regel
den Menschen beim Kampf um seinen Platz, seine Identität oder seine
Überzeugung betrachten.
Das Format versteht sich als neue Version der 1963 gestarteten Serie mit
dem gleichen Namen, welche jedoch nur 49 Episoden in zwei Staffeln
vereinen konnte. Dagegen ist die aktualisierte Sendung mit seinen sieben
Staffeln ein richtiger Gigant und kredenzt mit den ersten 21 Folgen
eine Sammlung von interessanten Grundideen, Kreativität befürwortenden
Umsetzungen aber auch vielen mittelmäßig oder gar schwach
ausgearbeiteten Geschichten nach reizlosestem Baukastensystem. Überhaupt
ist die Kluft zwischen der Prämisse und deren tatsächlicher
Realisierung in einem dreiviertelstündigen Format sehr häufig
riesengroß, sodass man ab und an enttäuscht vor dem Bildschirm sitzen
muss und sich auch deshalb durch manch eine Folge regelrecht
durchschleppen muss. Andererseits verlangt OUTER LIMITS kein langes
Konzentrationsengagement ab und lässt sich aufgrund dessen leicht
zwischen anderen Verpflichtungen weggucken.
Für mich persönlich gewährleisten zwar jene Folgen einen speziellen
Unterhaltungswert, in denen irgendwelche Viecher und Monster vorkommen,
weil diese zusätzlich zu ihren Darstellungen von Absonderlichkeiten
ebenso einen trashigen Ansatz enthalten, doch überzeugen konnten mich
auch einige der eher geerdeten Varianten der fantasievollen Betrachtung
auf unser endliches Dasein. Eine Folge stellt beispielsweise das private
Verhältnis zwischen einem Menschen und einem humanoiden Roboter in den
Mittelpunkt. Dabei geht es im Laufe unter anderem darum, wie man eine
solche persönliche Beziehung führen soll, ob man ähnliche Gefühle für
eine Maschine entwickeln kann, wie man sie normalerweise Menschen
gegenüber zeigt, und ob man mit den Gefühlen eines Roboters spielen
darf. Doch längst nicht jede Episode verfolgt philosophische oder
existenzielle Fragen, stattdessen bleiben eine Menge von ihnen in
gelassener Haltung auf einer Trivialitätsschiene, ohne sich mit dem
Versuch zu plagen, ihren Floskelcharakter abzustreifen.
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