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Unter Schnee

Unter Schnee


Deutschland, 2011
Genre: Dokumentation
Regisseur: Ulrike Ottinger
Darsteller: Takamasa Fujima, Kiyotsugu Fujima

Die jungen Männer Takeo und Mako reisen mit dem Zug ins provinzielle Echigo, wo sie das Neujahrsfest verbringen wollen. Sie wandern im Schnee und kommen durch eine Füchsin, der sie auf wundersame Art und Weise folgen, vom Weg ab und kommen zu einer Hütte, in der sie die Nacht verbringen wollen. Die Besitzerin klärt sie darüber auf, die Tür neben dem Essplatz nicht aufzumachen. Doch die Neugier der Männer siegt, als sich die Frau zu Bett legt. Wieder passiert ein Wunder: aus einem der Männer ist eine Frau geworden und beide finden sich als Kabuki-Darsteller in der Edo-Zeit wieder.

Kommentar: Die langsamen Kamerabilder beeindrucken ein ums andere Mal und bilden mit den traditionellen Musiktönen wie mit der angenehmen Erzählstimme von Eva Mattes das Grundgerüst des Films, welches weit über dokumentarische Grenzen hinausgeht und eine fremde Kultur zeigen möchte, die sich über Jahre hinweg zwar entwickelt, aber nicht enorm verändert hat. Es geht um das Schneeland in der Provinz Echigo, wo monatelang der Schnee liegt und die Dörfer von der Außenwelt abgrenzt. Regisseurin Ottinger begibt sich auf die Spuren dieser Welt und vermischt dokumentarischen Stil mit epischer Form zu einem gar nicht so konventionellen Konstrukt, aus der eine visuell ansprechende Reise ins Reich der Mythen und Rituale wird. Ihr gelingt eine wirklich famose Grenzwanderung zwischen zwei unterschiedlichen Stilen und unterstreicht ihr Interesse an der filmischen Auseinandersetzung mit der für viele westlichen Bürger so schwierig zu verstehenden und auch vielfältigen asiatischen Kultur.

6/10

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