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Drei Filme von Albert Pyun: Dollman / Cyborg / Nemesis


 DOLLMAN

Ein Film mit augenscheinlich reichlich Ambitionen und dem Rückgrat, den B-Touch dennoch nie aufzugeben und das Ding einfach durchzuziehen, auch wenn manchmal Peinlichkeitsschranken passiert werden. DOLLMAN handelt von einem Cop, der vom fiktiven Planeten Arturos aus reist und auf der Erde landet, wo die Menschen deutlich größer sind. Zwar ist er mit den Erdenbewohnern verglichen nur eine Puppe, jedoch führt er die seiner Aussage nach mächtigste Feuerwaffe des Universums mit sich. Da kann er sich glücklich schätzen, schließlich er ist in der Bronx gelandet, einem Ort, an dem viel zu viele Motherfucker auf Krawall gebürstet sind. Da das Projekt wirklich für ein schlankes Geldtäschchen gedreht werden musste, gibt es beinahe auch keine Shots, in denen man einen der 'normalen' Menschen und den Dollman zusammen sieht. Vielleicht hätte dies jedoch den Trashfaktor noch zusätzlich einheizen können.

 CYBORG

Eine postapokalyptische Zukunftsvision, in welcher sämtliche zivilisatorische Errungenschaften über Bord geworfen wurden und das Gute nicht gerade im Trend liegt. Eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern könnte zwar ein Mittel kreieren, welches die Seuche endlich bekämpfen würde, doch dagegen stemmt sich natürlich eine Gruppe von Outlaws, die von den unhaltbaren Zuständen profitiert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der von vergangenen Narben gezeichnete Gibson, der der Bande heftig zusetzt. CYBORG ist ein leider irgendwann müde machender Film, der sicherlich einen netten Trivialmix der Genreideale MAD MAX und TERMINATOR aufbieten kann, aber inszenatorisch gehaltlos bleibt. Nach dem Überraschungsmegaerfolg BLOODSPORT war CYBORG erst der zweite größere Film von Jean-Claude Van Damme, der vielleicht der einzige Star in seinen Glanzjahren war, mit dem Albert Pyun zusammengearbeitet hat. Denn ansonsten traten eher schon abgehalfterte Sternchen in den Filmen des hawaiianisch-stämmigen Regisseurs auf.

NEMESIS

Im Jahr 2027 möchten sich die Cyborgs von den Menschen emanzipieren und lehnen sich deshalb gegen ihre ursprünglichen Erschaffer auf. Überhaupt ist es nicht einfach auszumachen, wer nun Mensch und Maschine in dieser Auseinandersetzung um Macht und Terrain ist. In diesem verworrenen Netz aus Lügen und Manipulationen findet sich LAPD-Mann Alex Rain wieder, der von sich selbst behauptet, immer noch ein Mensch zu sein. Jedenfalls zu 86,5 %. Albert Pyun macht aus der Prämisse dann tatsächlich das beste und kredenzt mit NEMESIS einen beinharten Pulp-Thriller mit vielen Sonnenbrillen und Schweißperlen. Freuen darf man sich jedoch nicht nur auf eine hohe Dichte an gediegenen Actionpassagen, auch meditative Einschübe im ersten Drittel gehören zum Kern des Films, der wie eine spirituelle Sinnsuche beginnt und sich in eine immens abgedrehte Zukunftsvision auffächert, welche sehr stark an die Ideen von TERMINATOR oder BLADE RUNNER erinnert. Glücklicherweise fand Regisseur Pyun Leute, die ihm bei der Finanzierung des Films kräftig geholfen haben, denn einige Effekte und Sets lassen sich locker im überdurschnittlichen Bereich ansiedeln. Im Gegenzug musste sich Albert Pyun allerdings dazu bereit erklären, dem französischen Kickboxer Olivier Gruner die Hauptrolle zu geben.

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2 Kommentare

  1. Habe erst jetzt mitbekommen, dass Du zurück bist. Ich freue mich ungemein, habe ich in all den Jahren doch Deine Blogbeiträge vermisst. Von daher: Welcome Back und frohes reichhaltiges Schreiben. :)

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  2. Ach mensch, das geht runter wie Öl. Danke. Ich hoffe, ich bleib hier auch noch lange. :-)

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