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Serie: Seinfeld - Staffel 1

Seinfeld
USA, 1989 - 1998
Umfang: 9 Staffeln (180 Episoden)
Genre: Komödie
Idee: Larry David, Jerry Seinfeld


Jerry Seinfeld ist ein Stand-Up-Comedian und lebt in New York. Zusammen mit seinen Freunden George Constanza, Elaine Benes und Cosmo Kramer muss er sich durch Alltagsprobleme verschiedener Art durchschlagen.


Ein Amerikaner muss wohl schon lange unter einem Stein wohnen, um von dieser Serie nie etwas gehört zu haben. Wer sich im Universum von SEINFELD nicht auskennt, dem fehlen nicht unwesentliche Grundlagen des Einmaleins der Popkultur. Diese Serie, deren Charaktere auf den englischsprachigen Wikipediaauftritten längere Abhandlungen bekommen als so manche naturwissenschaftlichen Phänomene, ist nicht wenigen Menschen heilig und nicht wenige von ihnen bezeichnen das Format als die beste Sitcom aller Zeiten. Denn sie befriedige, so liest man, ein Verlangen nach einer intellektuellen Unterhaltung genauso, wie sie die Sehnsucht nach einer einfachen erfülle. Schaut man sich die erste Staffel an, dann kann man das schon leicht wahrnehmen, diese publikumsmagnetische Aura, die da hinter verspielten postmodernen Erzählstrukturen und dem in Sitcoms so gern genutzten laugh track steckt.

Da die erste Staffel mit ihren fünf Folgen noch keinen befriedigenden Einblick in die Serie verschafft, möchte ich mich in dieser Besprechung mehr mit ein paar Fakten zu dem Format auseinandersetzen, als meinen - zu diesem Zeitpunkt - vollkommen unqualifizierten Senf abzugeben. Ich möchte nur bestätigen, dass mir der Humor und die ausgefallene Strukturierung der ersten Episoden außerordentlich gut gefallen haben. Die Geschichten handeln stets von Alltäglichkeiten, die gerne mal absurde Entwicklungen nehmen. So lernt Hauptfigur Jerry auf einer Party eine Frau kennen, welche ihn reizt und die er wiedersehen möchte. Doch da er nur ihren Arbeitsort kennt, gibt es keine andere Möglichkeit für ihn, als sie nach ihrer Arbeit abzufangen. Da er sich das nicht allein traut, soll sein Kumpel George ihn unterstützen. In einer Eingangshalle auf die erwähnte Frau wartend, kommt es so zu saulustigen Diskussionen zwischen den beiden, weil sie sich nicht darüber einig sind, wie sie sich bei der Frau vorstellen sollen. In einer anderen Folge möchte Jerry nicht nachgeben, wenn es um seine individuellen Prinzipien geht. Deshalb kann er auch einen nervigen Freund aus Kindertagen nicht abschütteln, weil dieser ja keine Frau ist und es Jerry seltsam vorkommt, sich als Heterosexueller von einem anderen Mann zu trennen.

Anders als in den USA verursachte die Serie in Deutschland, im Vergleich zu Genregrößen wie KING OF QUEENS oder TWO AND A HALF MEN, nicht mehr als ein Lüftchen. Schuld daran war nicht zuletzt die vermaledeite Strategie der hiesigen Fernsehlandschaftsgestalter, die Sendung ins Nachtprogramm zu platzieren und es für potenziell Neugierige zu verstecken. Sicherlich ist SEINFELD experimenteller als die meisten Sitcoms und wäre auch damals kaum mit den primären Sendeplätzen und den dort anvisierten Zuschauergruppen kompatibel gewesen, trotzdem lässt sich über das Verhalten der Sender nur schimpfen. Dennoch muss auch darauf hingwiesen werden, dass die Serie in den USA nach dem Pilot, der schon 1989 versendet wurde, keinen leichten Stand hatte. Nach schlechtem Feedback entschloss sich der Sender NBC, fast ein Jahr nach der Pilotfolge, dann aber doch die Serie fortzusetzen. Ohne die guten Einschaltzahlen der vier nachfolgenden Staffelfolgen hätten Jerry Seinfeld und Larry David vielleicht gar keine solch imposante Fernsehgeschichte schreiben können.

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