
Japan, 1951
Genre: Drama
Regisseur: Akira Kurosawa
Darsteller: Toshiro Mifune, Machiko Kyo
Mitte des 12. Jahrhunderts in Japan: Ein Mönch und ein HolzfÀller rÀtseln gemeinsam Ìber eine Geschichte. Ein BÌrger tritt hinzu, der sich die Geschichte in drei verschiedenen Fassungen erzÀhlen lÀsst. Nachdem alle drei Versionen gehört wurden, macht sich im Mönch der Pessimismus hinsichtlich der menschlichen Natur breit, der BÌrger findet sich in seinem lÀngst abgeschlossenen Urteil Ìber das Böse im Menschen bestÀtigt und der HolzfÀller verrÀt den beiden anderen, dass er noch eine vierte Version zu erzÀhlen hat.
Menschen sind böse, aber...
Kommentar: Der gesellschaftspessimistische Film von Kurosawa setzt hinter die Behauptung, dass Menschen schlecht und egoistisch sind, ein Fragezeichen und geht diesem Thema sowie weiteren interessanten Themen und Problemstellungen, auf den Grund. Ein einsames WaldstÃŒck nimmt dabei den Hauptort eines Verbrechens ein und wird zum Sinnbild des Kulturlosen, dort wo sich niedere Instinkte aus dem Inneren am allerbesten in ÀuÃere Wildheit umwandeln lassen. Das Verbrechen wird aus den Erinnerungen eines HolzfÀllers erzÀhlt, die selber auf den Erinnerungen der drei Figuren des gewalttÀtigen Aktes basieren. In dieser minimalen Verschachtelung applizierten die Macher des Werks einen cleveren Effekt, in dem sie nicht nur mit RÃŒckblenden am Ort des Geschehens, sondern auch mit den RÃŒckblenden zum Zeitpunkt der Aussagen arbeiteten. Der letzte Punkt findet vor einer Art Gericht statt, wobei die Kamera statisch bleibt und konzentriert auf die Aussagenden blickt. Aus dieser Perspektive kann der Zuschauer gar nicht anders, als den richterlichen Blick auf die Figuren und ihre LÃŒgengebilde zu werfen. SpÀtestens bei der Aussage eines Toten ÃŒberschreitet Kurosawas gesunder Pessimismus seinen neuralgischen Punkt. Doch Kurosawa wÀre wohl kein fantastischer RegiekÃŒnstler, wenn er zum Schluss keine menschliche, Hoffnung machende Geste anbieten und stattdessen auf dem einfallslosen, spekulativen Pfad negativer Zukunftsbilder reiten wÃŒrde. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass zu diesem Film ein Haufen weiterer Interpretationen existieren, die wissenschaftlich bedeutender sind.
8/10
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