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Football Under Cover

Football Under Cover


Deutschland, 2008
Genre: Dokumentation
Regisseur: Ayat Najafi & David Assmann
Darsteller: Niloofar Basir, Narmila Farthi

Eine Kreuzberger Frauenfußballmannschaft nimmt sich etwas Ungewöhnliches vor. Die Frauen des Teams möchten gegen die die Frauennationalmannschaft von Iran spielen, da diese bisher noch nie gegen eine internationale Auswahl gekickt hat. Doch das ist gar nicht so leicht, denn im streng islamischen Staat herrschen andere Gesetze. So muss erst einmal alles organisiert werden. Ein nervenzerreibendes Warten reiht sich an das nächste und es scheint, als gewinne die Bürokratie. Doch dann findet das Spiel statt. Das Besondere dabei: nur Frauen dürfen in das kleine Stadion. Die Männer bleiben draußen.

Kommentar: Die gesellschaftspolitische Relevanz dieses Werkes wird sicherlich niemand abstreiten. Das gefilmte Projekt ist auch mehr als nur eine Geste, weitaus mehr als ein Zeichen. "Football Under Cover" steht symbolisch für den Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung. In knapp 90 Minuten berichtet die Dokumentation über die unterschiedlichen Lebensläufe von jungen Frauen, stellt die in Deutschland und die in Iran aufgewachsenen nebeneinander, vergleicht, ohne einen Kommentar abzugeben. Das Tempo ist langsam, so als dürfe kein winziger Moment des Materials verpasst werden. Angenehm fließen die Bilder ineinander, erzählen dem Zuschauer etwas über die sozialen Zustände in Iran und thematisieren die Schwierigkeiten der Frauen dort, aber auch so manch ihrer aufständischen Aktionen. Die Schaffung von Sympathiefiguren gestaltet sich wie erwartet nicht schwierig, wenngleich die Dissonanzen, verursacht durch die iranische Bürokratie, nicht ausreichen, um filmisch eine aufregende Reise präsentieren zu können. Dennoch kann das zur Völkerverständigung beitragende Projekt als Erfolg verbucht werden, was sich meisterhaft in einer Szene offenbart: als die Frauen spielen, stehen die Männer vor geschlossenen Toren und können das Fußballspiel nicht mit ansehen. Normalerweise ist da ja andersrum.

4/10

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