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Killer Crocodile (1989)


KILLER CROCODILE
(Der Alligator)
Regisseur: Fabrizio De Angelis
Italien 1989

Der Umwelt zuliebe

Fabrizio De Angelis machte sich vor allem als Produzent von heiß gehandelten Fulci-Classics und als Regisseur reißerischer Rip-Offs einen Namen. Sein KILLER CROCODILE gehört zur waschechten Form billiger und stümperhafter Nachbildung, sodass die Prämisse hauchdünn ist: Während einer Flussexpedition stößt eine Gruppe von Umweltschützern auf Giftmüll, von dessen Effekt ein Krokodil profitiert. Das tropische Gewässer ist dabei Opfer zweier Tatsachen. Zunächst der machtpolitischen Spielchen, die es zulassen, dass toxischer Müll im Wasser sein destruktives Unwesen treiben kann und dann natürlich aufgrund des Riesenkrokodils, welches den Ruf des Flusses nachhaltig zu beschädigen droht. Dass das um sich beißende Titelungeheuer überhaupt Freunde haben könnte, hält man gar nicht für möglich, doch das Pack, das sich Umweltschützer und Umweltschützerinnen schimpft, ist zunächst für eine der Zivilisation zugeneigte Methode, das Tier zu bändigen. Erst einige Tode später erkennen aber auch sie, dass dem Ungehorsam des Tieres nicht anders beizukommen ist, als das Tier zu vernichten. Das Krokodil rechnet eben nicht mit Excel-Tabellen Kosten und Nutzen aus, auch ein GPS mit Freund-Feind-Angaben ist ihm fremd. Es ist ihm gleich, ob ihm jemand an die Gurgel will oder ob seine potenzielle Beute seine Art für bedroht und deshalb für schützenswert hält. Diese Gewalt der Natur trifft in KILLER CROCODILE auf die Ethik, Empathie und den Erkundungsdrang des Menschen. Überaus konsequent folgt der Film den Pfaden von DER WEISSE HAI, DER HORROR-ALLIGATOR und CROCODILE DUNDEE, während er selbst möglicherweise an der Mitinspiration des acht Jahre später in die Kinos gekommenen ANACONDA teilnahm. Ohne visuelle Mehrschichtigkeit bleibt De Angelis hinter den meisten seiner Primärquellen zwar zurück, doch vermag er es klassische Kniffe des creature feature und italienische Schmierigkeit in ein Zeichensystem zu überführen, welches den Sensibilitäten so einiger Cineasten zuspielen dürfte.  

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