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A Haunted House (2013)


A HAUNTED HOUSE
Regisseur: Michael Tiddes
USA 2013

Get the fuck out of the house!

Kaum in das neue Haus eingezogen, stellt das junge Paar Kisha und Malcolm fest, dass in ihrem Heim ein Geist zu wohnen scheint, der Unfugtreiben auf der Liste seiner Hobbys ganz oben zu stehen hat. Auch die Kameras, die überall im und um das Haus herum installiert sind, halten seine stumpfsinnig-ulkigen bis aggressiven Aktivitäten nicht auf. Als dann auch noch Kishas Körper vom Geist beansprucht wird, muss ein Exorzist zu Rate gezogen werden, um das Übernatürliche zu bändigen. A HAUNTED HOUSE folgt der Tradition von SCARY MOVIE und Konsorten, welche Genremuster und Franchiseeigenheiten parodieren, die dem Massenpublikum wohlbekannt sind. PARANORMAL ACTIVITY ist hierbei das Hauptziel dieses Films, der im Allgemeinen ebenso das Found-Footage-Genre verlacht. Also darf die Kamera nie fehlen, als ständiger Begleiter eines afroamerikanische Ehepaars, das in eine weiße Nachbarschaft gezogen ist. Wenn A HAUNTED HOUSE ein Film über die stetige ökonomische Angleichung von schwarzen und weißen Menschen ist, dann kann man in ihm auch das zweifelhafte Gebot einer kulturellen Harmonisierung sehen. 1983 fragte Eddie Murphy noch: "Why don’t white people just leave the house when there’s a ghost in the house?" Das Zitat zeugt insofern von besonderer Beobachtungsgabe, da man davon ausgehen kann, dass Murphy nicht in die Zukunft sehen bzw. den Anstieg von Haunted-House-Streifen ab 2009 antizipieren konnte, die durch die Bank weg mit weißen Menschen als Hauptakteure bestückt wurden. Und auch Komiker Marlon Wayans, der wunderbar den zunächst lockeren Malcolm spielt, stellt klar, dass Ausziehen die beste Idee sei und nur weiße Leute drinbleiben würden. Aber was tut man nicht alles, um sich der weißen Mehrheitsgesellschaft anzupassen? Drei Wochen alte Milch trinken und sich über den Fußboden ziehen lassen, gehören noch zu den netteren Sachen, die das Pärchen durchmachen muss, denn auch Vergewaltigungen gehören zum Repertoire der unsichtbaren Entität. Natürlich trampelt GHOST MOVIE (deutscher Titel) da auf politisch-korrekten Darbietungen und so wird nichtkonsensueller Sex als Bagatelle oder Spaß verkauft. Gleichzeitig kann ich mich nicht daran erinnern, im Mainstreamkino je einen Mann gesehen zu haben, der ohne das Hinzuziehen einer Decke als Zensurhilfe ins Poloch gebumst wird. Man wünscht dem Film natürlich mehr Feingefühl und Reflexionsvermögen, vielleicht sogar mehr Anstand, doch im Grunde genommen überzeugen die Einfälle der Macher, welche die Marotten der PARANORMAL ACTIVITY-Filme aufs Korn nehmen oder die zementierten Genreverhältnisse auf den Kopf stellen. Insbesondere die visuelle Imitation des Ausgangsmaterials ist herrlich schräg ausgefallen.

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