Niederlande, 2011
Genre: Drama
Regisseur: Urszula Antoniak
Darsteller: Bien de Moor, Lars Eidinger
Marian ist eine schon über 40 Jahre alte Krankenschwester und wohnt alleine in einer spartanisch möblierten Wohnung. Sie führt ein sehr einsames Leben und hat im Wesentlichen nur Kontakt mit ihrer Mutter. Als sie ihren Nachbarn namens Konrad im Bus sieht, beginnt sie sich für ihn zu interessieren.
Kommentar: Das Leben einer Soziopathin ist Gegenstand dieses Films und dementsprechend ist die Handlung auf eine Person fixiert. Empathievermögen verlangt der Film genauso ab wie Konzentration. Denn einer Person zu folgen, die Angst vor dem Leben hat, ist gar kein so leichtes Unterfangen, weil die Unterschiede zwischen den Höhen und Tiefen im Alltag eines gesellschaftsscheuen Individuums erst einmal bemerkt und dann psychologisch nachvollzogen werden müssen. Hier hilft die herausragende Mimik der Schauspielerin Bien de Moor, die der einsamen Krankenschwester Marian ein mit dem Zuschauer kommunizierendes Gesicht gibt. Und auch die Bilder erfüllen ihren korrespondierenden Zweck. Sie müssen es aber auch tun, schließlich spielen die Dialoge kaum eine Rolle in diesem psychodramatischen Stück und auditive Maßnahmen findet man nur in knapper Form. Selbst wenn man dem Werk der Polin Urszula Antoniak Zögerlichkeit in der Entwerfung eines Außenseiterporträts vorwerfen kann, gibt es kein Mangel an ostentativen Pornografieszenen. Das Ende läuft bewusst auf einen chaotischen wie verwirrenden Akt der Unanständigkeiten hinaus, und gibt sich mit keinem Kompromiss zufrieden, weil Blut und Schmerz, Hoffnungstrümmer und Zukunftsangst aufeinandertreffen.
5/10
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