Genre: Drama
Regisseur: Satyajit Ray
Darsteller: Sharmila Tagora, Chhabi Biswas
Eines Nachts hat der strenggläubige Kalikinkar Roy eine Vision in Form eines Traums. Er glaubt, dass seine Schwiegertochter Doyamoyee die Inkarnation der Göttin Kali ist und verehrt sie von nun an. Verschiedene Zeremonien, an denen eine große Menge von Menschen teilnimmt, werden für Doyamoee veranstaltet. Als Doya's Mann Um von der Collegeprüfung aus Kalkutta zurückkehrt, kann er kaum seinen Augen trauen. Sofort sucht er das Gespräch mit seinem Vater Roy, dem er in keinster Weise mit Respekt für die abergläubische Haltung begegnet. Um schleicht sich in der darauffolgenden Nacht in das Zimmer seiner Ehefrau und bittet sie mit ihm zu fliehen.
Kommentar: Der Film spielt um das Jahr 1860 herum und wagt einen kritischen Blick auf die religiöse Besessenheit des Landes Indien. Allerdings liegt es Regisseur Ray fern, seine Figuren ins Lächerliche zu ziehen. Es geht ihm viel mehr darum, Ursache und Wirkung aufzuzeigen und damit den Weg der Idolisierung zu beleuchten. Das unterkühlte Schauspiel sorgt für die nötige Distanz, trotzdem gelingt es durch eine tolle Bildersprache den Zuschauer auf eine emotionale Ebene zu bringen, was wichtig ist, um das Leid von Doyamoee, der angebetenen "Göttin", nachzuempfinden. Denn "Devi" prüft ebenso die Rolle von Doyamoee - einer junge Frau, die zur Wiedergeburt der Kali popularisiert wird und fortan keine Freiheiten mehr besitzt. Tragisch wird die Geschichte aber erst dann, als Zweifel an Doya's Göttlichkeit kommen und sie sogar umgebracht werden soll.
7/10
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