Genre: Drama
Regisseur: Bela Tarr
Darsteller: Miroslav Krobot, Tilda Swinton
Maloin arbeitet am Hafen als Gleisrangierer. Er arbeitet, wenn die meisten Leute schlafen und ist immer alleine in seiner Kabine. Auch sonst führt er eher ein tristes Leben mit seiner Frau und seiner Tochter. Eines Nachts wird er jedoch Zeuge eines Mordes und zusätzlich will der Zufall es ebenfalls, dass er durch einen Koffer an sehr viel Geld kommt. Doch was ein Segen sein sollte, wird für ihn zu einem Fluch. Er fühlt sich verfolgt und bekommt mit, wie die Polizei im Mordfall vorwärts kommt.
Kommentar: Kunstkino muss schwierig sein. Es muss Dinge versperren, es muss den Konsumenten aktivieren und ihn fordern. Bela Tarr verlangt in den knapp 140 Minuten schon einiges ab. In einem Mix aus Kriminalfilm, Drama und Thriller erzählt er die Geschichte eines Mannes, der sich in einem inneren Konflikt befindet. Der nicht weiß, was richtig und was falsch ist. Der nichts ausspricht und trotzdem durch seine Mimik Hilfeschreie ausstößt. Die Erzählgeschwindigkeit von "Der Mann aus London" ist extrem langsam, absichtlich dehnt der Regisseur die Handlung aus, weckt Erwartungen, die, weil der Film minimal sein möchte, aber nie erfüllt werden können. Ein charakteristisches Merkmal ist natürlich die Fülle an Plansequenzen. Und in diesem Punkt mach Tarr keine Kompromisse, sondern hält drauf, lässt die Kamera gleiten, damit wir erleben.
5/10
0 Kommentare