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…continuavano a chiamarlo Trinità (1971)


...CONTINUAVANO A CHIAMARLO TRINITÀ
(Vier Fäuste für ein Halleluja)
Regisseur: Enzo Barboni (E .B. Clucher)
Italien 1971

Pferdediebe auf dem Pfad der Gerechtigkeit

Zwei ungleiche Brüder, denen aufgrund ihrer Gutherzigkeit der Pferdediebberuf verwehrt bleibt, mischen die Korruption und alltägliche Halunkerei im Wilden Westen auf. Prägende Symbolik findet sich dazu in einer Sequenz am Pokertisch, an dem der Hübschere der beiden (Terence Hill) mittels Beherrschung einer ausgereiften Fingerakrobatik die Karten auf kunstvolle Weise neu mischt. Der beleibtere Bruder (Bud Spencer) lacht bereits vergnügt, während der Rest der fragwürdigen Gestalten dumm aus der Wäsche schaut. Kutschen ausrauben können unsere Antihelden zwar nicht, aber dafür gelingt es ihnen, Wertschöpfungsketten zu generieren. Gesuchte Ganoven, für deren Inhaftierung man bereits eine Prämie kassiert hat, sperrt man wenige Sekunden nach dem fingierten Ausbruch wieder ein, um ein weiteres Mal saftiges Kopfgeld aus dem Sheriff herauszupressen. Man bewegt sich an den Grenzen der Legalität, führt geschriebene und ungeschriebene Regeln der verdreckten Orte mit ihren spartanisch eingerichteten Bars ad absurdum. Nachdem am Pokertisch abgesahnt und der in seinem Stolz verletzte Falschspieler mit Backpfeifen sowie einem Pistolenschuss in die Flucht geschlagen wurde, nimmt man sich, selbstredend im feinen Zwirn, ein Feinschmeckerrestaurant vor, das auf den vulgären Appetit der beiden Brüder nicht vorbereitet ist. Essen ist bei ihnen keine Kopfsache, bedarf auch keines Arrangements, sondern ist basal an das Hungergefühl gebunden. Du bist, wenn du isst. Nicht: Du bist, wie du isst. Der amerikanische Westen als Zivilisierungsplattform war ja ohnehin durchzogen von heuchlerischen Abmachungen, Gewohnheiten sowie Denkweisen. Zur Pistole greifen und sich gegenseitig töten (oder halt Indianer) konnte durchaus seine Ordnung haben, solange man es sich verkniff, inmitten einer feinen Gesellschaft am Tisch zu rülpsen. Der zu dieser Zeit bestens mit dem Duo Hill und Spencer vertraute E. B. Clucher filmt das Geschehen mit einer Sanftheit ab, die behutsam in die Szenerien einzuführen weiß. Man verweilt relativ lange an Orten, so wie der nicht zu seinem Schlaf kommende Barkeeper, weil Spencers Figur dafür sorgt, dass die Uhr an der Wand ständig zurückgestellt wird. VIER FÄUSTE FÜR EIN HALLELUJA wird krampfhaft in die Riege der Nonsens-Western gepackt, als ob Inszenierung, Dramaturgie und Moral austauschbar wären. Doch tatsächlich fließt hier alles zusammen und ergibt Sinn.

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