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Flüstern des Meeres – Ocean Waves

Flüstern des Meeres – Ocean Waves (Umi ga kikoeru)


Japan, 1993
Genre: Drama (Zeichentrick)
Regisseur: Tomomi Mochizuki
Sprecher: Nobuo Tobita, Yoko Sakamoto

Taku und Mutsano gehen zusammen in eine Schule und sind seit Jahren beste Freunde. Doch als die siebzehnjährige Rikako aus Tokio neu in Matsunos Klasse kommt, spannt sich das Verhältnis der beiden Jungs an. Beide haben Augen für die geistig wie sportlich begabte, attraktive Schülerin. Als Rikako ihren von der Mutter geschiedenen Vater in Tokio besuchen fährt, wird sie von Taku begleitet. Doch als Rikako von ihrem Vater enttäuscht wird, verbringt sie die Zeit ihres Aufenthalts mit Taku in einem Hotelzimmer, wo sie ihn in der Badewanne schlafen lässt. Taku wird klar, dass seine Freundin unter den schwierigen Familienverhältnissen leidet.

Kommentar: Eine Filmarbeit über die unausgesprochenen Worte und die verdrängten Gefühle, ohne viel Romantik zu versprühen, mit dem üblichen, sympathischen Ghibli-Touch. Als realistisches Werk über eine Dreiecksbeziehung konzipiert, geleitet von dem Charakter Taku, der durch Gedanken und Erinnerungen Eckpunkte seiner Vergangenheit durchleuchtet, offenbart sich "Ocean Waves" dem Zuschauer niemals als eine aufdringliche Liebesgeschichte. Pathos bleibt ein Fremdwort und Klischees halten keinen Einzug. In einem Zeitfenster von knapp 72 Minuten problematisiert dieser für ghiblische Verhältnisse unbekannte Zeichentrickfilmstreifen, die nicht genutzten Möglichkeiten und Chancen. Getragen von einem pessimistischen und melancholischen Grundton verdeutlicht er, wie Menschen ihre untereinander funktionierenden Beziehungen oftmals unnötig verkomplizieren. Eine optimismistische Richtung gibt dieser Erwachsenenfilm zum Ende vor, denn eine Sache bleibt doch immer gewiss: es ist nie zu spät für irgendwas.

5/10

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