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Die Brücke

Die Brücke


Deutschland, 1959
Genre: Drama
Regisseur: Bernhard Wicki
Darsteller: Folker Bohnet, Fritz Wepper

In einer deutschen Kleinstadt im Jahr 1945: die Wehrmacht muss nochmal alle Kräfte gegen die anrückenden Amerikaner mobilisieren. Selbst Männer unter 18 Jahren müssen unter Umständen in die Schlacht. Und so werden die Jugendlichen Hans, Sigi, Albert, Walter, Jürgen, Karl und Klaus, die privat und schulisch Freunde sind, einberufen. Die gerade mal Sechzehnjährigen freuen sich darauf, endlich ihrem Land zu dienen und es zu verteidigen. Doch schon einen Ausbildungstag später kommt die Ernüchterung. Sie kehren in ihre Heimatstadt zurück und müssen unter dem Kommando von Unteroffizier Heilmann eine ihnen bekannte Brücke sichern, die sowieso in den nächsten Tagen gesprengt werden soll. Das Motiv für diesen Einsatz ist ein einfaches: die unerfahrenen Kinder sollen bloß nicht der Gefahr augesetzt werden.

Kommentar: In den Kindergesichtern spiegelt sich die Sinnlosigkeit des Krieges wohl am besten wieder. In den Gesichtern der sieben Jugendlichen, die eine vermeintlich unwichtige Rolle ausfüllen sollen, sieht man aber noch viel mehr. Zum Beispiel die ideologische Beeinflussung durch Erziehung. Die Kriegsgeilheit und die übertriebene Vaterlandsliebe dirigieren das Handeln, die Vernunft ist längst entlegitimiert. Nicht zufällig versucht der Lehrer der Schulklasse den für die Jungen verantwortlichen Hauptmann bei seinen Plänen umzustimmen, damit "seine Jungen" nicht an die Front müssen. Doch manchmal ist der Zug für Gewissensfragen schon abgefahren. Und als die junge Truppe die Momente des Krieges miterlebt, ist es ebenfalls schon zu spät oder gar unmöglich, die ideologische Richtung zu überdenken. Vieles lässt sich nicht mehr wettmachen. So will der Film schließlich nicht nur den Schrecken eines sinnlosen Auftrages zeigen, sondern auch den Hinweis geben, dass es leicht ist, aus Kindern Marionetten zu machen. Und dass man genau dies nicht tun sollte.

5/10

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