Deutschland, 2009
Genre: DramaRegisseur: Su Turhan
Darsteller: Pegah Ferydoni, Mehdi Moinzadeh
Die Türkin Ayla orientiert sich in ihrer Lebensweise entgegen den Wünschen ihres Vaters eher nach der westlich orientierten Kultur. Deshalb lehnt er sie als Tochter ab. Doch mit ihrer nach islamischen Traditionen lebenden Schwester versteht sie sich gut. Eines Tages trifft Ayla den Fotografen Ayhan und verliebt sich in ihn. Dumm nur, dass Ayhan von seiner Familie unter Druck gesetzt wird, weil er seine Schwester Hatice, die sich von ihrem Mann getrennt hat, umbringen soll. Was Ayhan nicht weiß, ist, dass Hatice unter dem Schutz seiner neuen Partnerin Ayla steht.
Kommentar: Durch Thriller-Elemente aufgepepptes Drama, aufgebaut wie ein Kartenhaus, immer kurz vor dem totalen Zusammenbruch. In den Dialogen lässt sich häufig das Thema Vorurteile erkennen, die die Meinung vieler Deutscher beherrschen, wenn es um türkische Mitbürger geht. Darauf mehrmals anzuspielen ist zwar in Ordnung, aber muss das so plakativ sein? Da kann ich ja gleich Kaya Yanar schauen. Besser ist sicherlich die Thematik. Alles dreht sich um die 25-jährige Türkin Ayla, die sich von den Fesseln ihres Zuhauses und somit von ihrem konservativen Vater löst. Genaue Milieuschilderungen verkneift sich der Film leider, doch setzt er durch die Figur von Ayla ein Zeichen. Sie steht mit ihren Taten für nichts weiter als Vernunft. Su Turhan schaffte trotz einiger positiver Aspekte mit "Ayla" leider nur ein auf überdurchschnittlichem Fernsehfilmniveau positionierte Werk. Dennoch ist dieses Sozialdrama ein durch und durch notwendiges filmisches Plädoyer gegen Ehrenmorde.
3/10
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