Genre: Drama, Komödie
Regisseur: Hans Weingartner
Darsteller: Moritz Bleibtreu, Elsa Sophie Gambard
Rainer ist ein sehr erfolgreicher Fernsehproduzent und verantwortlich für den neuen Quoten-Hit "Hol dir das Superbaby". Eine trashige Sendung, die aber anscheinend viele Zuschauer findet. Eines Tages wird er von einem Auto gerammt und muss ins Krankenhaus. Die den Unfall verursachende Person heißt Pegah und wurde selbst schwer verletzt. Rainer erfährt, dass sie ihn absichtlich rammte, da er mit einem schlecht recherchierten Bericht ihren Großvater in den Selbstmord trieb. Das bewegt ihn schlussendlich dazu, von dem Fernsehprogramm seines Senders Abstand zu nehmen und zu kündigen. Sein Glaube an Qualitätsfernsehen ist stark, also treibt er ein paar Arbeitslose zusammen, um mit ihnen die Quoten zu fälschen und Druck auf die Fernsehproduzenten aufzubauen.
Kommentar: Von der Grundidee ist der Film eigentlich überaus interessant. Doch der Kampf gegen die televisionäre Volksverdummung gestaltet sich mit einer Spielzeit von über 120 Minuten deutlich zu langgezogen. Das signifikante Problem ist aber seine Message, die unvereinbar mit dem ist, was im Film geboten wird. Denn es fehlt hier die Glaubwürdigkeit. Es ist vollkommen widersprüchlich sich gegen Trash, schlechte Unterhaltung und Oberflächlichkeit auszusprechen, jedoch genau dieses im Film anzubieten. Stümperhafte Dialoge, ein übertrieben naives Drehbuch, kein Verständnis für die Realität - so könnte man sich auch auf einige Nachmittagssendungen im Privatfernsehen beziehen. "Free Rainer" fehlt es auch nicht bloß an Mut und Charme, es krankt hier deutlich an einer konsequenten Linie, einer Spur, der der Zuschauer bereit ist zu folgen. Stattdessen versucht er auf schlampige Art und Weise mal ein Gefühl von Melancholie einzufangen, mal auf die Feel-Good-Movie-Schiene zu treten. Irgendwie alles erschreckend dilettantisch.
2/10
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