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Serie: Veronica Mars - Staffel 1

Veronica Mars
USA, 2004 - 2007
Umfang: 3 Staffeln (64 Episoden)
Genre: Krimi, Drama, Komödie
Idee: Rob Thomas


Veronica Mars ist eine Schülerin und wohnt mit ihrem Vater in Neptune, einer Stadt, in der es ihrer Aussage nach nur Millionäre gibt oder Menschen, die für diese Millionäre arbeiten. Ihren Vater unterstützt sie bei dessen Arbeit als Privatdetektiv.


Nach dem Tod ihrer besten Freundin Lilly und der Spurensuche nach deren Mörder hat sich das Leben von Veronica Mars stark verändert. Ihr Vater, der er an dem Kriminalfall mitgearbeitet hat, hat das Amt des Sheriffs verloren, weil er Menschen ins Visier nahm, die aufgrund ihres Ansehens über dem Gesetz stehen, und ihre Mutter ist spurlos verschwunden. Ihren Freundeskreis hat Veronica verloren und in der Schule haben die anderen sie isoliert, weil sie zu ihrem Vater hielt. Alles in allem sieht es nach einem Abstieg aus, der gar nicht so einfach zu bewältigen sein dürfte, speziell an einem Ort, in dem es "keine Mittelschicht" gibt und nur ein Oben und Unten existiert. Doch die smarte Veronica gibt sich kämpferisch und steckt den Kopf weder im Fall ihrer Mutter noch in der Frage um den wahren Täter, der die Schuld für den Tod ihrer damaligen Freundin trägt, in den Sand. Den für diesen Mord verhafteten Mann erachtet sie als unschuldig und möchte dafür Beweise zusammentragen. Ihr Vater, der nach seiner Karriere bei der Polizei in die Selbstständigkeit gegangen ist und nun als Privatdetektiv arbeitet, ist von Veronicas Eifer gar nicht begeistert und bittet sie darum, in beiden Angelegenheiten nicht mehr tiefer zu graben. Aber welche 17-Jährige lässt schon etwas in Ruhe, vor dem die Erziehungsberechtigten auch noch extra warnen?

Auf vergangene Vorfälle im Leben von Veronica Mars wird in jeder Episode (Ausnahmen können die Regel bestätigen) nicht nur mithilfe von klassischen und kurzen Rückblenden Bezug genommen, die junge Frau kommentiert mittels Voice-over auch zurückliegende Ereignisse und fügt meistens noch paar eigene Gedanken dazu. In den ersten Episoden sind insbesondere die Gefühle für die Mutter sehr stark und der Glaube, sie zurückzuholen und wieder um sich herum zu haben, gibt den Weg frei für eine ambitionierte Suche nach Spuren. Trotz ihres Geists ist sie also auch ein emotionaler Mensch, welcher naiv auftreten und eine komplexe Beschaffenheit nicht immer als eine solche erkennen kann. Das macht sie weniger berechenbar und ihr Verhalten bekommt dadurch eine realistische Prägung, was unglaublich wichtig ist, will man die Zuschauer doch nicht mit einem öden Hauptcharakter langweilen. Alle anderen Personen sind sicherlich vergleichsweise sparsam gezeichnet, dafür erhält aber auch kaum einer von den Nebencharakteren solch eine Ansammlung von glatten Wesensmerkmalen, dass sie ihn oder sie zu einem Stereotypen funktionalisieren würden.

In den ersten zwei Folgen schließt die Protagonistin zwei Freundschaften, die ihr in späteren Episoden auch zugutekommen. Sie befreundet sich mit Wallace, der Probleme hat, als Neuling Anschluss in der Schule zu finden und mit Veronica eine sympathische Unterstützerin bekommt, die ihm aus der Patsche hilft, und mit Weevil, einem Anführer einer Motorradgang. Auch andere Kontakte, die sie im Verlauf der Staffel knüpft, helfen ihr dabei, verschiedene große und kleine Fälle zu lösen. Schließlich befasst sie sich nur inoffiziell mit dem Tod ihrer besten Freundin und dem Verschwinden der Mutter. Nach dem regulären Plan assistiert sie nämlich ihrem Vater bei der Abarbeitung seiner Privatdetektivgeschichten. In einigen Folgen fungiert sie jedoch auch als direkte Ansprechpartnerin für die Schüler, da sich ihre ausgezeichneten Leistungen als Schnüfflerin schnell herumsprechen. Die Struktur der ersten Staffel sieht also im Wesentlichen so aus, dass in jeder Episode ein individueller Fall bearbeitet wird und gleichzeitig Puzzlestücke hinzugetan werden, die zu einer großen Handlung gehören, in der es um den wahren Mörder von Lilly Kane geht. An der Struktur selbst lässt sich wenig bemängeln, doch der Umgang mit ihr scheint mir in den Anfangsepisoden nicht durchdacht zu sein, da die fortlaufenden und formbaren Stränge der Staffel dort oftmals nur nebenbei abgehandelt werden, nicht selten gar erst am Ende einer Folge zur Sprache kommen.

Damit hat es sich dann aber mit der großen Kritikkeule auch schon. Auch weil nach und nach eine gesunde Balance zwischen der case-of-the-week-Erzählung und der Weiterführung des Staffel-Plots gefunden wird, ist man stets gespannt auf den Teppich aus immer düster werdenden Lügen- und Verlustgeschichten, der sich vor einem langsam auszubreiten beginnt. Mit der Erwartung, bequeme Krimi-Unterhaltung zu bekommen, weil sich die Macher mit der Prämisse und vielen Darstellern auch an die Jugend wenden, sollte man an VERONICA MARS allerdings lieber nicht herantreten, denn sonst kann es Saures geben. Schauen sich die ersten der insgesamt 22 Episoden noch leicht an, fallen die Handlungsstränge mit dem Verlauf nicht nur etwas komplizierter aus, sie wachsen auch in ihrer Anzahl an, sodass es passieren kann, dass das Drehbuch fünf Erzählfäden in einer Folge verarbeitet.

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