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White Dog

White Dog



USA. 1982
Genre: Thriller
Regisseur: Samuel Fuller
Darsteller: Kristin McNichol, Burl Ives

Während einer Autofahrt fährt Schauspielerin Julie Sawyer eines Nachts einen streunenden Hund an. Nach einem Besuch beim Tierarzt pflegt sie den Hund und bemüht sich mit Hilfe von Steckzetteln, den Besitzer zu finden. Als sie am Set mit einer farbigen Kollegin dreht, greift der Hund die Kollegin an und verletzt diese schwer. Bei dem Tierspezialisten Carruthers erfährt Julie, dass der Hund ein so genannter "weißer Hund" ist: Er wurde von seinem Besitzer von klein auf dazu erzogen, farbige Menschen anzufallen.

Anti-Rassismus in billiger Form, trotzdem gut

Kommentar: Wenn man sich damit abfinden kann, einen Film im Billigvideo-Look vorgesetzt zu bekommen, der seine Low-Budget-Natur keinesfalls mit einer sensationellen Handlung auszugleichen versucht, stiftet WHITE DOG wahrscheinlich weit weniger Ärger bei der Sichtung an. Wieder mal ist das Verhältnis von Erwartung und tatsächlicher Realisierung von zentraler Bedeutung, um sich nicht den Spaß und die Freude zu verderben. Samuel Fullers drittletztes Großprojekt strotzt ja nicht nur vor inhaltlichen Knappheiten, er beherbergt gleichzeitig auch fragwürdige bis urkomische stilistische Zusätze. Zu einer Summe addiert, ergeben sie aber durchaus einen Topf voll vitaler Zutaten. Ob es die unruhigen Close-ups oder die Zeitlupen in spektakulären Szenen sind, viele Auffälligkeiten wirken in jedem Fall so, als ob sie ohne eine bestimmte Absicht geschehen. Das erweckt deshalb einen besonderen Charme, weil man sich bewusst wird, welches eigentlich ernste Thema der Streifen behandelt, nämlich Rassismus. Unter der Verkleidung eines Tierhorror-Thrillers präsentiert WHITE DOG neben einer pessimistischen Erzählung über die Schwierigkeit, rassistische Bilder auszutreiben, auch ein Statement in Richtung Pädagogik, das sich mit einem kleinen Umbau des Hänschen/Hans-Spruchs in etwa so wiedergeben lässt: Was Hänschen erlernt, verlernt Hans nimmermehr.

7/10

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