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...E tu vivrai nel terrore! L'aldilà (1981)


...E TU VIVRAI NEL TERRORE! L'ALDILÀ
(Die Geisterstadt der Zombies / Über dem Jenseits)
Regisseur: Lucio Fulci
Italien 1981

Eine Welt ohne Sicherheit und Stabilität

Wenn die Gorepassagen zu den geerdetsten und gütigsten Augenblicken eines Films zählen, kann man es nur mit narrativ hartem Tobak zu tun haben. Das geht in erster Linie auf die Kappe des Regisseurs und seines Weltbilds. THE BEYOND ist ein schmierig-entrücktes Manifest des reinsten Terrors und damit auch so etwas wie die ideologische Quintessenz der drei anderen Horrorfilme, die von Lucio Fulci zwischen 1979 und 1981 gedreht wurden (ZOMBIE 2, EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL und DAS HAUS AN DER FRIEDHOFSMAUER). Seine Bilder kennzeichnen sich hier durch Entfremdung von Wirklichkeit sowie Weltlichkeit aus und die Geschichte, die er darlegt, ist so surreal und nonkorformistisch erzählt, dass er einige Zuschauer auf die Geduldsprobe stellen wird. Doch diejenigen, die sich vom Fluss treiben lassen werden, können ein Zwischenreich betreten, in dem die Gesetzmäßigkeiten von Zeit und Raum aufgehoben zu sein scheinen. Deswegen kann eine Frau in einem Bild stehen und im nächsten schon wieder auf dem Boden liegen, während plötzlich Säure auf ihr Gesicht tropft und es zerstört. Eigentlich geht es nur um ein Haus, welches als eines der sieben Tore zur Hölle gilt. Eine junge Frau, die davon zunächst nichts weiß, möchte es unbedingt zu einem Hotel umfunktionieren lassen. Nach und nach wird sie in die Geheimnisse des Hauses und seiner Schrecklichkeit eingeweiht, wenngleich es zur Rettung nicht reichen wird. Fulci kreiert eine Welt ohne Sicherheit und Stabilität. Da knabbern Vogelspinnen am Gesicht eines auf den Boden gefallenen Mannes, nehmen Tote in der Wanne ein Bad und ein Hund richtet sich auch schon mal gegen sein Frauchen, weil er den Impuls verspürt, seinen Blutlust zu befriedigen. Logikbrücken werden niedergeschmettert und realistische Ansätze bereits im Keim erstickt. THE BEYOND ist ein fieses Fest sich potenzierender Absurditäten, dabei so herrlich anstandslos wie auch herrlich schön.

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