In diesem wunderbar ideenreichen Film porträtiert Regisseur Aleksandr Medvedkin den glücklosen und vom Schicksal gebeutelten Bauer Khmyr, der verschiedene Versuche unternimmt, um bisschen Glück und inneren Frieden im Leben zu finden. Medvedkins Humor kommt dabei eher absurd denn ulkig daher, enthält hier und da Keaton- wie Chaplin-Anleihen und vermittelt gelegentlich das Gefühl, satirische Überzeichnungen zu enthalten. Vor allen Dingen bleibt aber das Komödiantische durch kreative Einfälle stets lebendig, sei es durch massive Übertreibungen oder ungewöhnliche Umkehrungen. Zu dieser Stärke des Skripts gesellt sich ebenfalls die visuelle Qualität, die gewiss nur selten die assoziativen und herausfordernden Schnittfolgen der sowjetischen Altmeister hervorbringt, dafür aber sich ins Gehirn fressende Bilder von Bauernfeldern produziert, auf welchen der Kampf um das Mindestmaß an Wohlstand stattfindet. Es scheint dem Regisseur überdies gelungen zu sein, die profunde visuelle Sprache der prä-stalinistischen Ära bis zu einem gewissen Grad zu bewahren und sie mit den Trivialisierungswünschen der Kommunistischen Partei zu vermischen, denn ansonsten hätte dieser fantastische, kluge Film wohl nie das Licht der Welt erblicken können.
Regisseur: Alexander Medvedkin
Sowjetunion 1935
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