USA, 1956
Genre: Thriller
Regisseur: William Morgan
Darsteller: Jean Moorhead, Barbara Weeks
Paula Perkins kommt aus einer gut situierten Familie. Trotzdem landet sie in einer Gruppe, die mit Pistolen bewaffnet Menschen ausraubt oder Räume in Schulen demoliert. Als die Gang gerade dabei ist, ein Klassenzimmer zu verunstalten, hört dies ein zufällig vorbeilaufender Polizist und verständigt seine Kollegen. Daraufhin bricht eine Jagd auf die vier Frauen los, die dabei entweder getötet oder geschnappt werden.
C-Film-Desaster, trotz Frauen und Pistolen
Kommentar: THE VIOLENT YEARS ist ein stumpfer und stümperhafter Aufklärungsfilm über die zunehmende Gewaltbereitschaft und Thrill-Sucht der jungen Generation in den Fünfzigern, die den Glauben ablehnt und neue Moralvorstellungen zu etablieren versucht. Mit antikommunistischen und ideologisch reaktionären Zügen nähert man sich in den 65 Minuten dem Schicksal einer jungen Frau namens Paula Perkins, die sich in ihrem gutbürgerlichen und komfortablen Leben genug gelangweilt hat und sich deshalb einer Bande von Verbrecherinnen anschließt. Trotz Bemühungen ist der Film ein nicht komisch, sondern traurig vertrotteltes Exploitation-Drama, das den Nihilismus der Hauptfigur nur für seine moralistische Diskussion ausbeutet, um die These von der sukzessiven Verrohung jedem schmackhaft zu machen. Der Richter am Ende, wenn er die Bitte ausspricht, dass die Menschen wieder mehr auf Gott vertrauen sollten und den Eltern von Paula Perkins mitteilt, was sie falsch gemacht haben, nimmt dem Zuschauer vollständig das Denken ab und wirkt zudem noch übermäßig hyperkorrekt. So sehr mir einzelne Teile der Geschichte schmecken (eine Bande von Frauen, die mit Pistolen durch die Gegend läuft, geht eigentlich immer), hält der aufklärerische Duktus das ganze Projekt meiner Meinung nach auf einem viel zu idiotischen Level fest. Lange in Erinnerung wird aber wohl jene Sequenz bleiben, in der die kriminelle Frauengruppe ein Pärchen ausraubt, den weiblichen Teil knebelt und den männlichen in ein Waldstück mitnimmt, um ihn zu vergewaltigen (was allerdings nur sehr clever angedeutet, aber nicht im Geringsten gezeigt wird). Der große Ed Wood schrieb das Drehbuch zu diesem C-Film-Desaster. Nur schemenhaft und mit viel gutem Willen erkennt man hier seine Handschrift, doch behaupte ich mal, dass der Stoff selbst mit ihm in der Position eines Regisseurs nicht deutlich besser hätte werden können.
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