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Der große McGinty

Der große McGinty (The Great McGinty)



USA, 1940
Genre: Drama, Komödie
Regisseur: Preston Sturges
Darsteller: Brian Donlevy, Muriel Angelus

McGinty ist ein Gammler und trifft eines Abends auf einen Herrn, der ihm Geld dafür anbietet, wenn er im Namen toter Leute die Wahlkabinen aufsucht und für den Bürgermeisterkandidaten Tillinghast stimmt. Nachdem McGinty den Herrn von seinen Gängen durch insgesamt 37 Wahlkabinen in Kenntnis setzt und sein Geld fordert, erntet er die Aufmerksamkeit eines wichtigen Mannes in der Partei, der McGinty nach einem hitzigen Gespräch einen Job anbietet und später gar als Bürgermeister vorschlägt. Doch damit hat McGintys Aufstieg noch nicht seinen Höhepunkt erreicht.

Wenn verantwortungslose Schurkerei zum Normalfall wird

Kommentar: Der schon seit Anfang der Dreißiger Jahre im Drehbuchgeschäft tätige Sturges legte 1940 mit THE GREAT MCGINTY ein Regiedebüt vor, das ihn als überdurchschnittlich talentierten Schreiberling endgültig in die erste Reihe der Hollywoodkünstler stieß. Das Kuriose an der Sache ist, dass der Regisseur das Skript des Films für ganze 10 Dollar an die zuständige Produktionsfirma Paramount verkauft haben soll, um im Gegenzug das Recht zu bekommen, den Film selbst zu drehen. Dass der Film dann im gleichen Jahr mit dem Oscar für Best Writing Original Screenplay ausgezeichnet wurde, ist dann schon weniger kurios, sondern eher folgerichtig, auch wenn der das selbe Jahresdatum tragende WEIHNACHTEN IM JULI ein ziemlich starkes Konkurrenzprodukt war. Obwohl DER GROSSE MCGINTY noch mehr ein Drama als eine Komödie ist, gibt es in der Moralgeschichte einen dicken satirischen Ton, der ordentlich vibrierend daherkommt und mehr als nur gut klingende linke Belehrungssprüche beinhaltet. Die Hauptfigur, der große McGinty, der es durch glückliche Umstände und Betrügereien zu einem angesehenen Gouverneur gebracht hat, scheitert just in dem Moment, als er den Versuch unternimmt, ehrlich zu sein und als hochrangiger Politiker Verantwortung für die gesamte Bevölkerung zu übernehmen. Preston Sturges' Debüt ist eine pessimistisch stimmende Entlarvung des politischen Betriebs, wo verantwortungslose Schurkereien als schlüssig wahrgenommene Selbstverständlichkeiten angenommen werden und Bemühungen um Gerechtigkeit und Moral zum Nachteil gereichen. - "What you rob, you spend, and what you spend goes back to the people. So, where's the robbery? I read that in one of my father's books." - "That book should be in every home."

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