USA, 1934
Genre: Komödie, Drama
Regisseur: Frank Capra
Darsteller: Clark Gable, Claudette Colbert
Ellie Andrews stammt aus reichem Hause und befindet sich auf der Flucht vor ihrem Vater, der ihre Ehe mit Whistley auflösen will. Auf dem Weg nach New York lernt sie Zeitungsschreiber Peter kennen, der sie später auf dem Titelblatt einer Zeitung erkennt, in der von ihrer Flucht die Rede ist. Abgebrüht wie er ist, versucht er ihre Bekanntschaft für seinen Job zu nutzen, indem er Ellie bei der Reise unterstützt, wofür sie ihm gestattet, einen laufenden Bericht über ihre Flucht zu geben. Nach und nach entwickeln sich aus dem geschäftlichen Abkommen jedoch echte Gefühle.
Intelligenter Humor und Geschlechterkampf-Präsentation
Kommentar: Wer sich bei den aktuellen Komödien unterfordert oder veräppelt vorkommt, der könnte mit der richtigen Wahl eines Films älteren Jahrgangs Abhilfe finden. Viele Produktionen der dreißiger und vierziger Jahre glänzen nämlich gerade in Bezug auf die Handlung, während heutige massenkompatible Werke darauf geeicht sind, den Plot doch eher zweckmäßig einzusetzen. Allerdings will ich hiermit schon das giftige Bashing gegen Stumpfsinn sein lassen, um geradewegs zum Kern meines Filmkommentars zu "Es geschah in einer Nacht" zu kommen. In Capras Film wartet auf den Sichter neben der geballten Ladung intelligenten Humors, der sich für eine Menge irrwitziger Passagen und ironisch gemeinter Szenen verantwortlich zeichnet, auch ein genial gezeichnetes Mann-Frau-Paar in einer spritzigen und an Hindernissen reichen Roadmovie-Story. Konkret geht es um die aus dem guten Hause stammende Ellie, die vor ihrem Vater flüchtet. Auf dem Weg nach New York, wo ihr Ehemann lebt, lernt sie im Bus den Journalisten Peter kennen, der in den Zeitungen von ihrer Flucht erfährt. Weil Ellie bei einer Busfahrpause das Geld gestohlen wird, bietet er ihr seine Hilfe an. Doch nur unter der Bedingung, dass er einen Bericht über ihre Flucht schreiben darf. Mit der Besetzung dieser beiden Hauptrollen durch die bezaubernde Claudette Colbert bzw. den ausgebufft wirkenden Clark Gable hatte man dann auch die prototypische Harmonie zwischen den Charakteren erreicht, die insbesondere für Screwball-Komödien zum Kennzeichen wurde. Überhaupt gilt "Es geschah in einer Nacht" zu den ersten Exemplaren dieser bissigen Geschlechterkampf-Präsentation, mit derer Tendenz zum flotten Dialogwitz sowohl die immer noch neue Tonfilm-Technik zelebriert und bestens beansprucht wurde als auch das Komödiantische oftmals ins Absurde überglitt.
7/10
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