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Das Wunder von Mailand

Das Wunder von Mailand (Miracolo a Milano) 
 


Italien, 1951
Genre: Fantasy, Drama
Regisseur: Vittorio De Sica
Darsteller: Francesco Golisano, Emma Gramatica

Eine alte Frau findet in ihrem Garten ein Kind, nennt es Toto und zieht es auf. Nach ihrem Tod muss der Junge ins Waisenhaus und kommt aus diesem erst als Erwachsener heraus. In Mailand angekommen, versucht er eine Arbeit zu finden, landet jedoch in einem Slum voller hilfsbedürftiger Menschen, die in provisorischen Häusern leben. Daraufhin organisiert der lebenslustige Toto einen Umbau der Gegend und steckt die Bewohner mit seiner positiven Art an. Als sie auf Öl stoßen, können sie ihr Glück kaum fassen. Blöd nur, dass auch der steinreiche Besitzer des Grundstücks von diesem mitbekommt und vorhat, die Gegend zu räumen.

Zauberstab-Fantasien in Schwarzweiß

Kommentar: De Sica wettert zahm gegen den kapitalistischen Gedanken und wählt ein mit dem Gemeinschaftsinn gesegneten Slum am Stadtrand von Mailand als Hintergrund für seine Geschichte. Auf den ersten Blick irritiert der poetische Gestus in DAS WUNDER VON MAILAND, später stellt sich jedoch heraus, dass er aufgrund einer Genreverquickung nur eine Konsequenz darstellt. Obwohl das Werk von neorealistischen Motiven lebt, finden irrationale Elemente aus dem Fantasyfilm immer wieder Eingang in das schwarzweiße Bild. Die Idee, Märchen und Neorealismus zu paaren, lässt sich nach De Sicas wenig reizvoller Umsetzung aber kaum begreifen. Wie diese merkwürdige Synthese, so sind auch die emotionalen Höhen unbefriedigend. Die Entgegnung, ein Film über arbeitslose Italiener könne durch eine dokumentaristische Form auf empathische Teilnahme der Zuschauenden verzichten, oder müsse das sogar, hat in diesem Fall wenig Chancen, da der Film Probleme der Realität mit Zaubereien löst und MIRACOLO A MILANO nicht dokumentaristisch, sondern mit seiner überhöhten Hauptfigur Toto und dessen gesichtslosen Slumkumpanen, ein zu Teilnahmslosigkeit verdonnernder Simsalabim-Trickeffekt-Streifen geworden ist. Des Weiteren offenbart vorgestrige Ulkigkeit in den letzten Minuten noch eine ganz besondere Peinlichkeit, die ganz sicher nicht nötig gewesen wäre.  

3/10

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