Deutschland, 2011
Genre: Dokumentation
Regisseur: Calle Overweg
Darsteller: Anja Haverland, Axel Hartwig
Drei unterschiedliche Paare stehen an einem jeweils anderen Punkt ihrer gemeinsamen Beziehung. Aufgrund anhäufender Streitigkeiten beschließen sie ihre Probleme einem Therapeuten anzuvertrauen.
Kommentar: Die Paartherapie erfreut sich in einer Zeit ansteigender Scheidungsraten und Zukunftsängsten einem immer größeren Zulauf. Bedingt seiner dokumentarischen und aufklärerischen Funktion konzentriert sich der Film aber weniger auf ein gesellschaftliches Kernthema und auf die Lebensumstände der Paare, denn beides sind Gegenstände, die ohnehin genug filmisch problematisiert werden. Im Mittelpunkt befinden sich stattdessen die Therapeuten, von echten Vertretern des Berufszweigs repräsentiert, die auf eine empathische und lösungsorientierte Art ihren Paaren das Gefühl geben, mit einer Mischung aus Hilfsbereitschaft und Kompetenz auf ihrer Seite zu stehen. Die Geschichten der Paare sind jedoch fiktiv, wie es auch die Figuren sind, von sechs professionellen Schauspielern vorgetragen. Das Zusammentreffen gleicht somit einem kleinen Experiment. Mittels dem auf verbalen Auseinandersetzungen basierenden ständigen Hin und Her und der gespielten Konflikte außerhalb des Therapieraums, entsteht eine merkwürdige Assoziation mit Nachmittagssendungen der hiesigen Privatsender. "Beziehungsweisen" denkt das Konzept der Scripted-Reality-Sendungen gewissermaßen neu - gegen diese Art von Fernsehen gäbe es dann auch kaum etwas einzuwenden.
5/10
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