Philippinen, 2008
Genre: Drama
Regisseur: Brillante Mendoza
Darsteller: Gina Pareno, Jacklyn Jose
Die Familie Pineda betreibt in der Innenstadt ein Sexkino. Wirtschaftlich steht es sehr schlecht um die Betreiber, zwei Kinos mussten sie schon schließen, jetzt bleibt ihnen nur noch eins übrig. Da passt es natürlich nicht, dass der jüngste Sohn der Familie seine Freundin geschwängert hat, wo doch schon auch ohne ein weiteres Kind das Geld vorne und hinten kaum ausreicht.
Kommentar: Der moralische Niedergang der philippinischen Gesellschaft spiegelt sich in der Familie Pineda, die einen ganzen Tag, vom frühen Morgen bis zum späten Abend, mit den Augen der Kamera beobachtet wird. Beinahe ins Dokumentarische abdriftend erzählt "Serbis" von den Menschen in einer Umgebung, in der Perversionen an der Tagesordnung sind. Das Sexkino, Ort der Verführung, der Loslösung, des Zerfalls. Um die Umgebung stärker zu unterstreichen, hat man sich entschieden, wenig bis keiner (?) musikalischer Hilfsmittel zu bedienen. Die Hintergrundtöne dominiert die Geräuschkulisse. Ob es unten im Laden der Straßenlärm oder oben auf der Treppe das Gequatsche von Schwulen ist, man wird das Gefühl nicht los, Zeuge eines ungeheuerlichen Realismus zu sein. Spannungs- und Effektgeladen ist diese Arbeit von Mendoza natürlich nicht. Es geht meist sehr ruhig zur Sache und es dauert auch, bis man in den Film reinkommt, da die ersten Minuten sehr chaotisch ablaufen. Mit einem offenen Ende verabschiedet sich das Ganze und der philippinische Regisseur unterstreicht seinen Rang als raffinierter Macher ungeschönter Sozialdramen.
5/10
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