Frankreich/Italien, 1962
Genre: Thriller, Krimi, Drama
Regisseur: Jean-Pierre Melville
Darsteller: Jean-Paul Belmondo, Serge Reggiani
Kurz nach seiner Entlassung ermordet Maurice Faugel seinen Freund Gilbert aus Rache und stiehlt aus seinem Haus Geld und Diamanten. Mit dem Gangster Remy plant Maurice einen Einbruch, für den sich sein Freund Silien behilflich zeigt, da er ihm spezielles Werkzeug leiht. Doch in der Nacht des Einbruchs läuft alles falsch, irgendjemand hat die Polizei informiert. Remy wird auf der Straße erschossen, Maurice kann den Polizisten entfliehen, wird aber später noch verhaftet.
Kommentar: Den großen Vorbildern des schwarzen Krimi aus den USA folgend treibt dieser Film seine Charaktere ständig in die Ungewissheit. Und den Zuschauer gleich mit. Das Drehbuch ist mit voller Absicht verwirrungsstiftend und clever, doch erst zum Ende ist das Chaos in seiner gesamten Form ersichtlich. "Der Teufel mit der weißen Weste" ist wirklich ein außergewöhnlicher Vertreter des früheren Spannungsfilms. Er lässt den Sichter Puzzleteile zusammenbauen, nur um sie zehn Minuten vor Schluss, dann wenn man glaubt das Bild klar vor sich zu haben, komplett zu zerstören. Ein Aha-Erlebnis wird garantiert. Zur kühlen Atmosphäre passen auch die ganzen Figuren. Typen, die wenig reden und wenig mit ihrem Gesicht machen. Als könnte jedes Wort eins zu viel sein und jede Bewegung im Gesicht, Minuspunkte einbringen. Dass im Gangstermilieu die Seiten schon mal schnell wechseln können, hat sich längst in das Bewusstsein der hier behandelten Personen integriert. Vertrauen, Misstrauen, Rache. Das sind die drei charakteristischen Stufen, die der Film durchläuft und mit denen der Entwicklungsprozess der Hauptfigur Maurice Faugel zusammenhängt. Bloß hat Maurice die Rechnung nicht ohne einen schweren Denkfehler gemacht.
5/10
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