Serbien, 2010
Genre: Thriller
Regisseur: Srdjan Spasojević
Darsteller: Srdjan Todorovic, Sergej Trifunovic
Milos war früher ein in der Szene gefeierter männlicher Pornostar, heute lebt er mit Frau und Sohn. Doch das Geld wird knapp und so lässt sich Milos auf einen Deal mit dem Kunstfilmproduzenten Vukmir ein, der ihm für sein Stehvermögen so viel Geld bietet, dass Milos gar nicht ablehnen kann, in einer neuen Produktion von Vukmir mitzuspielen. Es gibt nur einen Haken an der ganzen Geschichte: Milos weiß nicht, was genau gedreht werden soll.
Kommentar: Ist das Kunst oder nicht? Der Film gibt diese Frage vor allem durch seine Selbstrefenzialität weiter, er parodiert die eigene Masche, den Menschen etwas abgrundtief Hässliches unter dem Deckmantel der Kunst zu zeigen. Das funktioniert und ist sogar durchaus lustig. Ganz anders verhält es sich jedoch bei der Umsetzung der Metapher auf Gesellschaft und Politik, die die Menschen misshandelt und vergewaltigt. Diese hinterlässt ein sehr flaues Gefühl in der Magengegend und das nicht nur wegen verstörender und ekelerregender Szenen. Der Film ist deshalb so gut, weil er emotional sehr griffig ist. Denn verstörende Bilder gehen von ihrem Härtegrad Hand in Hand mit dem Gefühlsbarometer des Protagonisten Milos, einem benutzten Pornostar. Alles steigert sich, man leidet mit, man wird reingezogen in die Qualen. "A Serbian Film" hat Sinn, hat ein gesellschaftspolitisches Motiv und ist letztendlich ein minutenlanger Wutanfall. Dass er jedoch als Thriller respektive Horrorfilm glänzend seine Aufgaben erledigt, spannungsgeladen bis zum Schluss ist und des Zuschauers Herz erreicht, macht aus dem zugegeben sehr kontroversen Inhalt ein verdammt gutes Werk.
6/10
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