Genre: Drama
Regisseur: Ulrich Seidl
Darsteller: Ekateryna Rak, Paul Hofmann
Nachdem Olgas Arbeitgeber wieder als Monatslohn für ihren Job als Krankenschwester nur ein Teilbetrag auszahlt, versucht sie sich im pornografischen Bereich. Doch auch das ist keine ernsthafte Lösung, also beschließt sie nach Österreich zu gehen, wo auch eine Freundin von ihr arbeitet. Zur gleichen Zeit hat Paul, ein Arbeitsloser aus Wien, riesige Geldprobleme und Schulden. Besonders viel Geld schuldet er seinem Stiefvater. Mit ihm macht er sich auf die Reise, um in Osteuropa Spielautomaten aufzustellen.
Kommentar: Seidls aufregender Film kann als Studie über menschliche Bedürfnisse in persönlichen Krisenzeiten verstanden werden. Die beiden Hauptprotagonisten verbindet nämlich die Sehnsucht nach Liebe und Menschlichkeit. Nach Verständnis und Anerkennung. Das Sozialdrama ist bedrückend und nicht selten schmerzhaft. Es zeigt die gesellschaftlichen Unterschiede in dem immer noch stark heterogenen Europa und die Abgründe, die sich auftun, wenn man genau hinschaut und nicht die Augen verschließt. Nebenbei besitzt der Film auch eine stark dokumentarische Wirkung, was einerseits an der nüchternen Inszenierung liegt, andererseits am Thema selbst und natürlich auch, weil er episodenhaft erzählt wird. Aber die Kombination von Fiktion und Dokumentation funktioniert bestens, allerdings fallen bei einer Dauer von über zwei Stunden einige Längen auf.
5/10
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