Spanien, 2004
Genre: Drama
Regisseur: Pedro Almodovar
Darsteller: Gael Garcia Bernal, Fele Martinez
Der erfolgreiche Filmregisseur Enrique bekommt eines Tages Besuch von seinem alten Schulfreund Ignacio. Ignacio gibt sich als Schauspieler aus, übergibt Enrique eine Erzählung mit dem Titel "Der Besuch" und wünscht sich, dass dieser es liest. Ein paar Tage später treffen sich beide wieder. Der Regisseur hält den Stoff der Erzählung für höchst interessant und möchte einen Spielfilm daraus machen. Allerdings ist das Vertrauen in Ignacio nicht sonderlich groß, weil Enrique in ihm kein Stück Mensch erkennt, mit dem er vor mehr als 15 Jahren zur Schule gegangen ist. Voller Skepsis macht er sich auf die Suche, um rauszufinden, wer der Kerl ist, der ihm die Story für einen Film gibt, in der er selbst keine kleine Rolle spielt. - Manchmal verwirrend, manchmal durchgedreht. Doch hier ist nicht nur die Handlung ein schwerer Brocken, sondern auch die Art, wie sich diese aufbaut. Auf mehreren Zeitebenen zur Darbietung auf Position gebracht, braucht der Film einige Minuten bis er das richtige Tempo findet, was jedoch einen gewaltigen Strudel auslöst, da man als Zuschauer mehr und mehr hineingesaugt wird, in eine Geschichte, die kaputte Liebe zum Thema macht, in der niemand ein Held ist und auch gar nicht sein kann. Gott als letzte Instanz scheint für die dargestellten Figuren keinen Platz mehr in ihrer Welt zu haben. Almodovar zeigt wieder deutlich wie Mise en scene auszusehen hat und kräftigt die Charakterköpfe durch perfekte, teils schrille Kulissen. Nebenbei ist der Film ein unumfahrbarer Film-im-Film-Parkour, der zwischen den Grenzen der Wirklichkeit und Fiktionalität verkehrt und gerne eine genaue Auflösung vortäuscht, diese jedoch nicht hergibt.
8/10
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