Japan/Frankreich, 2007
Genre: Drama
Regisseur: Naomi Kawase
Darsteller: Machiko Ono, Shigeki Uda
Ein kleines Altenheim liegt abgelegen von der Stadt in einem Wald. Hier arbeitet Machiko mit einigen weiteren Fachkräften und betreut ältere Menschen. Eines Tages macht Machiko einen einfachen Ausflug mit dem leicht gestörten Shigeki, einem Bewohner des Altenheims. In den Tiefen des Waldes lernen sie sich schätzen und entdecken, dass sie beide in der Vergangenheit etwas Wertvolles verloren haben. - Langatmiger, kleiner Streifen von Regisseurin Naomi Kawase, die ohne viel Fantasie und Einfallsreichtum eine außerordentlich depressive Entdeckungsreise in das Herz zweier Menschen wagt. Merkwürdige Kamerafahrten sowie Schnitte verstärken den negativen Eindruck, dass ordentliche Handwerksarbeit nicht ganz oben auf der Was-ist-zu-tun-Liste stand. Den Wald als Leitmetapher für Verlust im ganzen Film breitzutreten, ist mit Sicherheit ein mutiges, hier leider eben in jeder Hinsicht suspektes Verhalten. Auch im letzten Akt, im schweigsamen Orchester von Offenbarungen, die ohne Umschweife die beiden Hauptfiguren Machiko und Shigeki drängen, die bis dahin hinter Gitterstäben positionierten Emotionen in die Freiheit gehen zu lassen, entgeht der jungen Filmschaffenden Naomi Kawase die Chance den Charakteren eine wirkliche, lebendige Innenwelt zu verpassen, die eine Portion Einzigartigkeit markieren könnte mit der Absicht den Zuschauer zur Auseinandersetzung zu zwingen und aus ihm einen aktiven Seher zu machen. Stattdessen findet "Der Wald der Trauer" sich vor allem an der Oberfläche wieder. Beruhigende Fotografien, in des denen das Grüne der Natur, der Wald mit all den hohen Bäumen, für viele Dinge stehen kann. Und gerade mit den Widersprüchen dieser Dinge setzt sich die Regisseurin nicht konsequent auseinander.
2/10
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