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Drei

Drei



Deutschland, 2010
Genre: Drama
Regisseur: Tom Tykwer
Darsteller: Sophie Rois, Sebastian Schipper

Seit über zwanzig Jahren sind Simon und Hanna schon zusammen, doch ihre gemeinsame Beziehung bröckelt. Unabhängig voneinander verlieben sie sich auch noch in ein und denselben Mann, den Stammzellenforscher Adam, welcher nicht weiß, dass die beiden ein Paar sind. Als es zu einer vollständigen Klärung der Beziehungsspiele unter den Beteiligten kommt, erfährt die bisher kinderlose Hanna, dass sie schwanger ist.

Alle guten Dinge sind drei

Kommentar: Vom Spektakulären befreit, entpuppt sich der zweistündige Liebesfilm als gesellschaftliches Idealporträt der modernen Zeit, die für Offenheit und Entscheidungsfreiheit stehen will. Die Protagonisten sind in ihrem Verhalten deshalb übermäßig energisch und weniger käuflich durch die Gesellschaft und ihren moralischen Erwartungen. Tykwers Figuren in DREI gleichen tatsächlich selbstbewussten Individuen, die auch in unkomischen Augenblicken Stärke und Festigkeit zeigen dürfen. Moral, Liebe, Tod. Es käme einem Blödsinn gleich, wenn man diese verarbeiteten Themen als gleich relevant bezeichnen würde, trotzdem gerät in der Über- und Unterordnung keines dieser Themenfelder in Verdacht, nur des universellen Charakters wegen in die Handlung implementiert worden zu sein. Obwohl der Film ohne Zweifel sehr viel behandelt, macht er das stets konkret und stellt ein Thema immer in einen Bezug zum anderen. Sackt das Drehbuch Lob ein, muss das Visuelle jedoch kleine Kritik einstecken. Denn auch wenn der starke Drang nach Gestaltung auffällt und vielleicht sogar gefällt, taten sich die Macher damit nur bedingt einen Gefallen. Die seltsam-aufregenden Überlegungen über eine unkonventionelle Form der Liebesbeziehung werden so mit kühler, aber markanter Ästhetisierung unnötig aufgedonnert. Das seine Stimmung variierende Drama, von Heiterkeit über Konfusion bis zur Traurigkeit bietet der Film ein reichhaltiges Angebot, scheitert insgesamt natürlich nicht an diesen visuellen Ärgernissen. Was bleibt, ist nur ein fader Beigeschmack. Und das summa summarum: Vielleicht hätte man aus der Idee noch mehr rausholen können.

6/10

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