DOLLMAN
Ein Film mit augenscheinlich reichlich Ambitionen und dem Rückgrat, den B-Touch dennoch nie aufzugeben und das Ding einfach durchzuziehen, auch wenn manchmal Peinlichkeitsschranken passiert werden. DOLLMAN handelt von einem Cop, der vom fiktiven Planeten Arturos aus reist und auf der Erde landet, wo die Menschen deutlich größer sind. Zwar ist er mit den Erdenbewohnern verglichen nur eine Puppe, jedoch führt er die seiner Aussage nach mächtigste Feuerwaffe des Universums mit sich. Da kann er sich glücklich schätzen, schließlich er ist in der Bronx gelandet, einem Ort, an dem viel zu viele Motherfucker auf Krawall gebürstet sind. Da das Projekt wirklich für ein schlankes Geldtäschchen gedreht werden musste, gibt es beinahe auch keine Shots, in denen man einen der 'normalen' Menschen und den Dollman zusammen sieht. Vielleicht hätte dies jedoch den Trashfaktor noch zusätzlich einheizen können.
CYBORG
Eine postapokalyptische Zukunftsvision, in welcher sämtliche
zivilisatorische Errungenschaften über Bord geworfen wurden und das Gute
nicht gerade im Trend liegt. Eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern
könnte zwar ein Mittel kreieren, welches die Seuche endlich bekämpfen
würde, doch dagegen stemmt sich natürlich eine Gruppe von Outlaws, die
von den unhaltbaren Zuständen profitiert. Im Mittelpunkt des Geschehens
steht der von vergangenen Narben gezeichnete Gibson, der der Bande
heftig zusetzt. CYBORG ist ein leider irgendwann müde machender Film,
der sicherlich einen netten Trivialmix der Genreideale MAD MAX und
TERMINATOR aufbieten kann, aber inszenatorisch gehaltlos bleibt. Nach
dem Überraschungsmegaerfolg BLOODSPORT war CYBORG erst der zweite
größere Film von Jean-Claude Van Damme, der vielleicht der einzige Star
in seinen Glanzjahren war, mit dem Albert Pyun zusammengearbeitet hat.
Denn ansonsten traten eher schon abgehalfterte Sternchen in den Filmen
des hawaiianisch-stämmigen Regisseurs auf.
NEMESIS
Im Jahr 2027 möchten sich die Cyborgs von den Menschen emanzipieren und
lehnen sich deshalb gegen ihre ursprünglichen Erschaffer auf. Überhaupt
ist es nicht einfach auszumachen, wer nun Mensch und Maschine in dieser
Auseinandersetzung um Macht und Terrain ist. In diesem verworrenen Netz
aus Lügen und Manipulationen findet sich LAPD-Mann Alex Rain wieder, der
von sich selbst behauptet, immer noch ein Mensch zu sein. Jedenfalls zu
86,5 %. Albert Pyun macht aus der Prämisse dann tatsächlich das beste
und kredenzt mit NEMESIS einen beinharten Pulp-Thriller mit vielen
Sonnenbrillen und Schweißperlen. Freuen darf man sich jedoch nicht nur
auf eine hohe Dichte an gediegenen Actionpassagen, auch meditative
Einschübe im ersten Drittel gehören zum Kern des Films, der wie eine
spirituelle Sinnsuche beginnt und sich in eine immens abgedrehte
Zukunftsvision auffächert, welche sehr stark an die Ideen von TERMINATOR
oder BLADE RUNNER erinnert. Glücklicherweise fand Regisseur Pyun Leute,
die ihm bei der Finanzierung des Films kräftig geholfen haben, denn
einige Effekte und Sets lassen sich locker im überdurschnittlichen
Bereich ansiedeln. Im Gegenzug musste sich Albert Pyun allerdings dazu
bereit erklären, dem französischen Kickboxer Olivier Gruner die
Hauptrolle zu geben.
2 Kommentare
Habe erst jetzt mitbekommen, dass Du zurück bist. Ich freue mich ungemein, habe ich in all den Jahren doch Deine Blogbeiträge vermisst. Von daher: Welcome Back und frohes reichhaltiges Schreiben. :)
AntwortenLöschenAch mensch, das geht runter wie Öl. Danke. Ich hoffe, ich bleib hier auch noch lange. :-)
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