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Meine vier Jungens (1944)


MEINE VIER JUNGENS
Regisseur: Günther Rittau
Deutschland 1944

Konservatives Familienprofil

Inszeniert von Günther Rittau, dessen tricktechnische Fertigkeiten unter anderem in Langs METROPOLIS sowie DIE NIBELUNGEN, aber auch im utopischen Eventfilm F.P. 1 ANTWORTET NICHT (1932) zu bewundern sind, trägt der politische Töne vermissende Film seine melodramatische Geschichte um Liebe und Vergebung ohne besondere Vorkommnisse vor, schichtet vielmehr ein konventionelles Element auf das andere und hofft darauf, dass es nicht irgendwann umkippt. Im Seefahrermilieu spielend geht es um Anna Christiansen, ihre drei Söhne und ihren verschollenen Mann, der sich seit 12 Jahren nicht mehr hat blicken lassen und von dem andere erzählen, er sei tot. Um ihre Söhnen keinen Kummer zu bereiten, redet sie nur positiv von ihrem Mann, der dann irgendwann auch zurückkehrt, nachdem er viele Jahre vergeblich versucht hat, reich zu werden. Doch den Mann, den sie mal liebte, erkennt Anna nicht mehr in ihm, weshalb sie sich keinen Kontakt mehr wünscht und ihm auch verbietet, Verbindung mit den drei Söhnen aufzunehmen. MEINE VIER JUNGENS setzt im Familiengefüge natürlich auf reinsten Konservatismus, wo es ohne die starke, führende Hand des Mannes nicht zu gehen scheint, das Leben inkomplett erscheint. Neben ihrem zurückgekehrten Mann sehen wir übrigens noch zwei andere Buhler, die um die Hand von Anna Christiansen anhalten wollen, wobei man das Gefühl nicht los wird, dass die Herren dies eher schon aus Mitleid aufgrund ihres alleinerziehenden Status tätigen, als aus echter Liebe und Zuneigung. Einem der Söhne schmeckt die Überlegung ganz und gar nicht, dass seine Mutter sich von einem anderen Kerl als ihrem Papa vernaschen lassen könnte, was Anna jedoch nicht dazu bringt, sich von den Gedanken über die Heiratsanträge loszusagen. Hierbei tritt der Film in das Fettnäpfchen, die Schwachheit der Frau zu naturalisieren, schließlich wird aus den gezeigten sozialen und ökonomischen Umständen nicht ersichtlich, an welchen Ressourcen es Anna mangeln soll. Die Frau führt eigenständig ein Seemannsheim und kann ihre sich in der Pubertät befindenden Kinder problemlos alleine durchfüttern. Größtenteils hat sie die Jungs unter Kontrolle, selbst wenn es zu altersbedingten kleinen Lügen seitens der Pubertierenden kommt und die Drei es auch nicht lassen können, sich gegenseitig hin und wieder mit Frotzeleien zu begegnen ("So dumm wie er möcht' ich nicht mal für fünf Minuten sein.").

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